Kooperative Business-Strategien und wertorientierte Preismodelle schaffen Wachstumschancen, so Frost & Sullivan
Frankfurt am Main, 16. April 2019 – Die zunehmende Hinwendung zu Precision Medicine regt die Forschung und Entwicklung auf dem Zelltherapiemarkt mehr und mehr an. Große Pharma-/Bio-Pharmaunternehmen gehen dabei Kooperationen mit kleinen und mittleren Akteuren ein, die sich auf therapeutische Nischen spezialisiert haben, und erzielen so Wettbewerbsvorteile bezüglich Therapien, Technologien und geografischer Ausbreitung. Der Markt wurde 2017 auf 2,70 Milliarden US-Dollar geschätzt, wird 2025 voraussichtlich 8,21 Milliarden US-Dollar erreichen, und für den Zeitraum 2017 bis 2025 wird mit einer kumulierten jährlichen Wachstumsrate von 14,9 Prozent gerechnet. Diverse therapeutische Fokussierungen, begleitet von zunehmenden Fusionen und Übernahmen und der Implementierung innovativer Produktionstechnologien wie Einwegbioreaktoren, ebnen den Weg für spezifische Zell-Gen- und Stammzell-Gen-Kombinationstherapien.
„Neben der Nutzung von Kooperationen wenden Pharmaunternehmen ein Pay-for-Performance-Geschäftsmodell an, das es Kostenträgern ermöglicht, in Abhängigkeit von den Ergebnissen der hochwertigen Therapien zu zahlen.”, erklärt Aarti Chitale, Senior Research Analyst im Bereich Transformational Health. „Novartis und Gilead gehören zu den ersten Unternehmen, die dieses Preismodell für ihre bahnbrechenden CAR-T-Zell-Therapien Kymriah® und Yescarta® anwenden. Neben innovativen Preismodellen setzen Pharmaunternehmen außerdem auf Risikoteilung und Strategien zur schnellen Markteinführung, um die Entwicklung neuer Therapien voranzutreiben.”
Die aktuelle Studie von Frost & Sullivan mit dem Titel Growth Opportunities in the Global Cell Therapy Market, Forecast to 2025präsentiert Umsatzanalysen auf globaler und regionaler Ebene sowie einige der wichtigsten markttreibenden als auch -hemmenden Faktoren, die das langfristige Wachstum beeinflussen werden. Weitere Schwerpunkte der Studie sind die regulatorischen Herausforderungen für Marktexpansionen und die Entwicklung von Medikamenten in Schwellenländern wie China und Südkorea.
„Änderungen der Regulierungs- und Erstattungsrichtlinien sowie die Einführung weiterer Richtlinien für auflagengebundene Zulassungen im Bereich der regenerativen Medizin werden Produkteinführungen beschleunigen und somit den Markt weiter vorantreiben.”, so Chitale. “Darüber hinaus werden Verbesserungen in der Zellkulturtechnik sowie die Verwendung verschiedener Stammzellen wie aus Fettgewebe gewonnene Stammzellen (ADSCs), mesenchymale Stammzellen (MSCs) und induzierte pluripotente Stammzellen und die daraus resultierenden verbesserten Behandlungsmöglichkeiten für nicht-onkologische Erkrankungen (z. B. neurologische, muskuloskelettale und dermatologische) den Markt stärken.“
Mit steigender Nachfrage nach Zelltherapien vervielfachen sich für Anbieter folgende Wachstumschancen:
- Weitreichender therapeutischer Fokus sowohl auf onkologische als auch auf nicht-onkologische Erkrankungen. Mit mehr als 959 laufenden klinischen Studien auf dem Gebiet der regenerativen Medizin eröffnen sich neue Möglichkeiten, sowohl auf dem Stammzell- als auch auf dem Nicht-Stammzell-Therapie-Markt.
- Kurative Kombinationstherapien, die dazu beitragen, die Reaktionsraten bei Patienten zu verbessern und gleichzeitig Reaktionszeiten zu verkürzen. Diese Therapien finden auch Anwendung bei der Identifizierung passender Patienten sowie bei der Vorhersage der Immunantworten von Krebspatienten.
- Fertigungsautomatisierung durch Implementierung von IT-Lösungen und Einweg-Fertigungstechniken, die die Produktion kleiner Mengen hochwertiger neuartiger Zelltherapien optimieren und somit die Markteinführungszeit drastisch verkürzen.
- Neue Geschäftsmodelle, die es Marktteilnehmern ermöglichen, sich sowohl auf Industriekooperationen als auch auf akademische und Forschungskooperationen zur Unterstützung therapeutischer und technologischer Innovationen zu konzentrieren.
Deutschland ist im europäischen Vergleich mit rund 29 Unternehmen im Bereich regenerative Medizin gut aufgestellt. Mit mehr als 27.000 Biotechnologen, von denen ca. zehn Prozent auf diesem Gebiet tätig sind, steht ein großes Potential qualifizierter menschlicher Ressourcen zur Verfügung. Insgesamt ist Deutschland ein sehr günstiger Markt für die Zell- und Gentherapieforschung, wobei der Fokus insbesondere auf embryonale Stammzellen, adulte (gewebespezifische) Stammzellen, Krebsstammzellen sowie künstliche Quellen pluripotenter Stammzellen und bioartifizielle Organe gerichtet ist. In jüngster Zeit wurden mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Leipzig, Berlin und Rostock drei Translationszentren eingerichtet, die zum weiteren Wachstum des deutschen Zelltherapiemarktes beitragen werden.
Weitere kostenfreie, englischsprachige Informationen zu dieser Studie finden Sie hier: http://frost.ly/39a
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