Ein Kommentar von Frost & Sullivan Digital Transformation Industrieanalyst Vijay Michalik
Frankfurt am Main, 15. Mai 2017 – „Die großflächige Ransomware-Attacke von letzter Woche ist ein deutliches Zeichen für die eskalierenden Herausforderungen, denen sich die Cybersicherheit ausgesetzt sieht. Bei der bisher größten Ransomware-Attacke wurden schätzungsweise 100,000 Computer infiziert, und zwar von Russland bis nach Taiwan und von Oganisationen, wie etwa Telefonica, FedEx, Deutsche Bahn und sogar der nationale britische Gesundheitsdienst NHS.”
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Der Angriff wurde mit Hilfe eines Notausschalters abrupt gestoppt, auf den der Betreiber des Blogs „MalwareTech” gestoßen war, doch es ist äußerst wahrscheinlich, dass ein neuer Angriff ohne diese von den Angreifern eingebaute Notbremse kommen wird. Der Notausschalter entschlüsselt keine bereits befallenen Daten und es sieht nicht so aus, als hätten diese ebenfalls eine mögliche Schwachstelle.
Die Ransomware ist eine Variante von Wana Decryptor, ein Schadprogramm, das vor zwei Wochen in Erscheinung getreten ist. Der rasante Erfolg hängt damit zusammen, dass das Programm eine Sicherheitslücke von Windows nutzt, die in einzelnen Systemen zu finden ist. Verschiedene öffentliche Personen und Organisationen, darunter Edward Snowden und auch Microsoft veweisen auf die nationale Sicherheitsbehörde NSA.
Die Informationen der NSA, was die mögliche Ausnutzung des Sicherheitsproblems anging, wurde durch die Hacker-Organisation Shadow Brokers öffentlich gemacht, bevor die NSA den Anbietern die notwendigen Details zukommen ließ, damit dieses behoben werden konnte. Letztes Jahr wurde bekannt, dass der nationale britische Gesundheitsdienst NHS noch einige Tausend Computer mit Windows XP betreibt, das von Microsoft seit 2014 nicht mehr unterstützt wird. Die Tatsache, dass Betriebssysteme und Anwendungen nicht aktualisiert werden, ist einer der Hauptgründe für das Ausmaß der Ransomware-Attacke in Großbritannien. Angesichts der hohen Anfälligkeit hat Microsoft nunmehr einen Sicherheits-Patch zum Schutz älterer Systeme entwickelt.
Das Aufkommen von Ransomware wird der Verbreitung von leicht zugänglichen Ransomware-Tools zugesprochen wie auch den Angeboten von Ransomware-as-a-Service in Kreisen der Internet-Kriminalität. Die Schadprogramme können sehr leicht angepasst werden und haben zu einer Reihe von äußerst erfolgreichen Cyberattacken geführt, die den Verursachern ordentliche Einnahmen beschert haben.
Frost & Sullivan geht davon aus, dass wir uns einem Wendepunkt in der Cybersicherheit sowohl im öffentlichen als auch privaten Sektor nähern, obwohl zentrale Hindernisse weiterhin bestehen bleiben, wie etwa das mangelnde technische Know-how und die Zurückhaltung bei Investitionen. Unternehmen sollten ordentlich investieren, um sich der wachsenden Gefahr von Cyber-Kriminalität entgegenstellen zu können, sowohl was Technologien angeht als auch notwendiges Internet-Sicherheitspersonal und die Fortbildung der Belegschaft, um Gefahren zu identifizieren als auch zu verhindern. Wichtige Branchen wie etwa das Gesundheitswesen werden von Regierungen unter Druck gesetzt werden, sich dementsprechend auszurichten, wenn sie nicht von allein dazu bereit sind. Die Cybersicherheit in der Gesundheitsbranche wird allein in den USA eine jährliche Wachstumsrate von 13,6 Prozent zu verzeichnen haben.”
Über Frost & Sullivan
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